SPD im Landkreis Dachau: Ohne Windenergie schaffen wir die Klimaziele nicht

Windrad Kammerberg

03. August 2016

Güll: Trotz 10-H-Regel müssen wir über weitere Standorte für Windräder nachdenken

Landkreis Dachau/Kammerberg - „Wenn wir es mit den fest vereinbarten Klimazielen ernst meinen und im Jahr 2040 auf Atomkraft und fossile Brennstoffe komplett verzichten möchten, müssen wir trotz 10-H-Regelung intensiv nach weiteren Standorten für Windräder suchen“, fasst SPD-Landkreischef, Martin Güll, die Erkenntnisse bei einer Veranstaltung seiner SPD am Kammerberger Windrad zusammen. „Wir sollten uns ein Beispiel am Landkreis Freising nehmen. 11 von 24 Gemeinden produzieren dort schon 100% des von ihnen benötigten Stroms selber“, so Güll.

Andreas Henze von der Bürgerenergiegenossenschaft Freising e.V. informierte bei einem Picknick am Kammerberger Windrad die interessierten Teilnehmer über Auslastung, den Stromertrag und die CO2-Einsparung des Windkraftwerks. Stand Mitte Juli habe das Windrad bereits 4,77 Mio. kWh „geerntet“. Die ursprünglich erwartete Leistung von 6,2 Mio kWh pro Jahr werde daher vermutlich deutlich übertroffen, denn der Mai und Juni, so Andreas Henze, seien meistens die windschwächeren Monate im Jahr. Die 6,2 Mio kWh entsprächen, so Henze, etwa dem Strombedarf von 4000 Personen – der Bevölkerung einer Gemeinde also, die in etwa so groß ist wie Vierkirchen. Nach Meinung des Energiefachmanns Henze könnten auch die Gemeinden im Landkreis Dachau autark werden. Dass dies ein ehrgeiziges Ziel ist, weiß auch die SPD im Landkreis. Ein intelligenter Mix aus Freiflächensolaranlagen, Wasser- und Windkraft, ergänzt durch Biogasanlagen wäre das richtige Konzept. Andreas Henze, Vorstandsmitglied der Bürgerenergiegenossenschaft aus Freising, betonte ausdrücklich, dass die einzelnen Gemeinden und der Landkreis entscheidende Partner für die Vollversorgung mit erneuerbaren Energien sind. Deshalb seien auch viele Kommunen und selbst der Landkreis Freising Mitglied bei der Bürgerenergiegenossenschaft. Dazu natürlich auch viel Privatpersonen, Vereine, Firmen und Pfarrgemeinden.

Spontan führte Martin Güll am Rande des Picknicks einen Vorstandsbeschluss herbei. Die SPD im Landkreis Dachau wird ebenfalls Genossenschaftsmitglied. „Nicht die Beerdigung eines gemeinsamen Teilflächennutzungsplanes, sondern die Herausforderungen in der Energiewende annehmen, heißt die Devise“, so der SPD-Landtagsabgeordnete und Kreischef Martin Güll.

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