SPD-Fraktion setzt weiter auf Errichtung einer staatlichen Beruflichen Oberschule

05. Mai 2015

Dachau – Der Landkreis Dachau soll die Einrichtung einer staatlichen Beruflichen Oberschule mit den ihm Landkreis noch nicht vorhandenen Fachrichtungen Technik, Gesundheit und Internationale Wirtschaft als FOS oder BOS in seinen Schulentwicklungsplan aufnehmen. Das fordert jetzt die SPD-Fraktion im Kreistag. „Immer mehr leistungsstarke Schüler entscheiden sich für die Realschule, viele von ihnen wollen nach der Mittleren Reife ihre Schullaufbahn an einer Fachoberschule fortsetzen.“ Deshalb werde die Nachfrage in dieser Schulform künftig stark ansteigen, begründet der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Harald Dirlenbach, den Antrag.

Bisher gebe es nur eine private Fachoberschule in Karlsfeld. Eine weitere private Einrichtung in Markt Indersdorf sei zwar geplant, beide zusammen können aber mit ihrer Fokussierung auf Sozialwesen, Wirtschaft und Verwaltung nicht alle Fachrichtungen abdecken, auch wenn in Karlsfeld ab dem kommenden Schuljahr noch Angebote im Sektor Agrartechnologie, Bio- und Umwelttechnologie und Gestaltung geschaffen werden sollen.

Es fehlten vor allem Angebote in den wichtigen Bereichen Technik und Gesundheit, betont der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Güll. „Eine Fachoberschule mit Schwerpunkt Technik könnte in enger Anbindung an die staatliche Berufsschule entstehen. Hier wären nicht nur räumliche sondern auch personelle Synergien möglich.“ Darin sei er sich mit dem Schulleiter der Berufsschule, Johannes Sommerer einig, der sich gut vorstellen könne, eine Fachoberschule mit den Schwerpunkten Technik und Internationale Wirtschaft mit seinen Lehrkräften zu begleiten.

Weil eine solche Schule nicht auf Dauer mit der Beschränkung auf eine einzige Fachrichtung zukunftsfähig sei, wünscht sich Güll genau diese Erweiterung um die Bereiche Gesundheit und internationale Wirtschaft, die im Landkreis mit den entsprechenden Einrichtungen ein wichtiges Zukunftsfeld darstellten.

Die SPD-Kreistagsfraktion fordert vom Landkreis eine konkrete Untersuchung der belastbaren Zahlen über die zu erwartenden Schülerzahlen. „Der Landkreis muss alles unternehmen, um auch im Bereich der Beruflichen Oberschulen noch ein staatliches Angebot möglich zu machen“, so Dirlenbach und Güll. „Aus Gesprächen mit der zuständigen Fachabteilung im Kultusministerium weiß ich, dass dort durchaus Interesse besteht, weitere staatliche Angebote im Landkreis zu schaffen“, ergänzt Güll.

Das Landratsamt habe sich aber bisher wohl zu wenig in dieser Frage engagiert. Deswegen müsse die Realisierung dieses Angebots noch in den detaillierten Schulentwicklungsplan mit aufgenommen und umgehend intensive Gespräche mit der zuständigen Abteilung im Staatsministerium geführt werden.

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