Die SPD in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck trauert um ihre frühere Bundestagsabgeordnete Uta Titze-Stecher, die am vergangenen Montag im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Seit 1971 war sie Mitglied der SPD und hat sich in vielen verschiedenen Gremien der Partei engagiert: als Juso-Vorsitzende, als stellvertretende Unterbezirksvorsitzende im ehemaligen Unterbezirk Amper-Lech, im Vorstand der SPD im Bezirk Oberbayern und im Landesvorstand der BayernSPD.
"Uta Titze-Stecher war eine engagierte Politikerin, immer klar in der Sprache und in der Sache", sagt Michael Schrodi über seine Vorgängerin im Bundestag. "Sie hat das Herz auf der Zunge getragen und war immer sehr hilfsbereit und inspirierend - auch für mich als damaligem Juso-Sprecher im Landkreis Fürstenfeldbruck." Auch in der SPD-Bundestagsfraktion war sie äußerst geschätzt. Im Haushaltsausschuss hat sie die sozialdemokratischen Themen klar vertreten und für sie gekämpft, so Schrodi.
In Karlsfeld war die ehemalige Bundestagsabgeordnete zwölf Jahre lang Gemeinderätin. Sie arbeitete dort eng mit den damaligen SPD-Bürgermeistern Bruno Danzer und Fritz Nustede zusammen. Der Karlsfelder SPD-Unterbezirksvorsitzende Max Eckardt kannte sie gut und sagt: "Sie lebte nach dem Motto: Lasst Euch nicht erzählen, das geht nicht. Wenn der Wille da ist, geht es auch!" Diesem Motto folgend ist, laut Eckardt, ihr und ihrem Einsatz unter anderem auch die VHS in Karlsfeld zu verdanken.
1996 zog Titze-Stecher nach Eichenau im Landkreis Fürstenfeldbruck. "Uta lebte seit vielen Jahren mit ihrem Mann Peter bei uns. Sie war eine sozial überaus engagierte Lehrerin und Politikerin", erzählt die SPD Ortsvereinsvorsitzende Gertrud Merkert. "Jahrzehnte früher als manche andere erkannte sie die Brisanz der Bildungsdefizite und prangerte die schlechte Lage von Arbeitsmigranten an. In unserem Ortsverein haben wir sie besonders geschätzt, denn sie ließ uns immer mit lebendigen und humorvollen Schilderungen über ihre intensive Arbeit als Bundestagsabgeordnete teilhaben." "Darüber hinaus", so der stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins, Andreas Knipping, "erinnere ich mich immer mit einem Schmunzeln an Utas klare Ansage: Ich bin im Haushaltsausschuss! Da müssen sie alle ums Geld betteln! Da ist auch der größte Minister ganz klein!"
Auch im Unterbezirk Fürstenfeldbruck hinterließ die SPD-Politikerin ihre Spuren. Sonja Scherzinger, die Vorsitzende der SPD im Landkreis Fürstenfeldbruck, sagt: "Uta war in den 1990ern hier im Landkreis eine von fünf Frauen in einer politischen Spitzenposition. Wir waren eine weibliche rote Hochburg. Das inspiriert mich auch heute noch und bleibt ein Teil ihres politischen Vermächtnisses." Der Co-Vorsitzende, Daniel Liebetruth, erinnert besonders daran, dass Titze-Stecher ihr ganzes Leben lang eine große Kämpferin gegen Rechtsextremismus und gegen das Vergessen der NS-Zeit war. Er ergänzt: "Wir trauern um eine große Kämpferin für die Sozialdemokratie im Landkreis und im Bund. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei Utas Ehemann Peter und den Angehörigen."