Erdweg - „Wir brauchen wieder eine sozialdemokratische Erzählung für die Zukunft der Gesellschaft in den nächsten zehn bis 20 Jahren, mit klarer Haltung und klaren Werten“, sagte die Generalsekretärin der BayernSPD, Natascha Kohnen, auf dem Parteitag der LandkreisSPD im Wirtshaus am Erdweg.
„In einfacher und verständlicher Sprache will sich die SPD mit Blick auf die nächsten Landtagswahlen auf vier Kernbereiche konzentrieren: Wohnen, Familie, Arbeit und Integration, also das, was die Menschen derzeit wirklich bewegt.“
Uneingeschränkte Unterstützung bekommt seine Landtagskollegin vom Chef der LandkreisSPD Martin Güll. „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität sind Kernanliegen sozialdemokratischer Politik. Das ist unser Markenkern.“ Die neu gewählte Juso-Vorsitzende Anja Güll präzisierte in der Diskussion mit den Delegierten noch die Forderung: „Ja - wir brauchen eine Vision, und zwar eine sozialdemokratische und klare Bekenntnisse dazu.“ Laut Natascha Kohnen werden neben der Integration als der großen aktuellen Herausforderung auch die digitalisierte Arbeitswelt und eine moderne Familienpolitik künftig wichtige Themen der sozialdemokratischen Agenda sein. Mit ihnen gehen Fragen des modernen Arbeitnehmerschutzes und Arbeitszeiten einher.
„Wir müssen fühlen, was die Leute wirklich wollen“, so Kohnen, die seit 2015 auch Vorstandsmitglied der BundesSPD ist.
In den letzten beiden Jahren hat die BayernSPD Studien und Umfragen ausgewertet. „Viele Menschen wünschen sich mehr Zeit für Familie und flexiblere Arbeitsmodelle für den Beruf“, so die Generalsekretärin. Ein großes Thema in den nächsten Jahren wird auch bezahlbarer Wohnraum werden. „Langfristig müssen wir uns die Frage stellen, ob wir wollen, dass der Boden immer teurer wird“, so Kohnen. Eine Lösung könne eine Bodenpreisbremse sein, die, ähnlich wie die Mietpreisbremse, horrende Preissteigerungen bei Grundstücksverkäufen deckeln könnte.
Das Thema „Wohnen“ lag auch dem designierten SPD-Bundestagskandidat Michael Schrodi besonders am Herzen: „Wir wollen, dass sich die Menschen das Wohnen wieder leisten können“, sagte er in einem kurzen Statement.
„Sozial gerechte Bodennutzung ist ein guter Anfang.“
Martin Güll lobte in dem Zusammenhang die Aktivitäten der Landkreiswohnbaugesellschaft, die sich für Wohn-Projekte in den Landkreisgemeinden engagiere.
Am Ende des Abends war bei den SPD-Delegierten eine Aufbruchstimmung zu spüren. Martin Güll: „Selten gab es am Schluss einer Veranstaltung so viel Zustimmung und einen solchen Ruck. Um alle diese wichtigen Themen werden wir uns kümmern getreu dem Motto: Sozial. Miteinander. Füreinander.“